Webbrowser für den TI-99/4A

Stuart Conner hat einen funktionsfähigen Webbrowser für den Texas Instruments TI-99/4A geschrieben. Der TI-99/4A ist ein Klassiker aus der Zeit der Homecomputer, der bereits 1981 erschienen ist. Gebraucht hat er dazu rund ein Jahr und nun können auch andere Nutzer mit dem TI-99/4A im Web surfen.

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Der Startbildschirm von Conners Browser
Bild: Stuart Conner

 

Den Webbrowser zu nutzen ist allerdings ein wenig Umständlich und setzt einen RS-232-Anschluss voraus, der beim TI-99/4A schlicht nicht vorhanden ist. Nutzer können hier auf eine alte Schnittstellenkarte verwenden oder auf die neuentwickelte nanoPEB zurückgreifen, die weitere praktische Erweiterungen wie einen Floppy-Emulator und einen Steckplatz für CF-Karten enthält. Dazu wird noch ein Anschluss eines Lantronix UDS-10 benötigt. Dieser wandelt den RS-232-Anschluss in einen RJ-45-Port um, damit man reguläre Ethernet-Kabel daran anschließen kann. Die Peripherie übernimmt das Verarbeiten der Internetprotokolle, unabhängig von der alten Hardware. Vom TI-99/4A wird das Gerät dann als Modem erkannt.

Wenn man den TI-99/4A nun endlich mit dem Netz verbunden hat, muss man sich allerdings noch auf weitere Einschränkungen gefasst machen. Die Webpage muss die Formatierung des Texts selbst vornehmen und der Videochip des TI-99/4A kann nur wenige Farben in jeder 8-Pixel-Zeile darstellen. Da man mit dem Webbrowser nicht alle modernen Webseiten ansurfen kann, bietet der Browser eine handvoll spezialisierte HTML-Tags. Komfortabel ist hingegen, dass die Standard-Schrift der Software Nummern, Groß- und Kleinbuchstaben sowie die Zeichensetzung beherrscht. Zudem kann der Browser Tabellen darstellen und Zeichen beliebig neu definieren, um Bitmaps abzubilden.

Inzwischen gibt es erste Applikationen, die Nutzer mit dem Browser aufrufen können. So lässt sich die IP-Adresse einer Webpage oder eines BBS abrufen, eine Seite zur Vorhersage des Wetters existiert auch schon. Stuart Conner bietet zudem an, neue Applikationen zu hosten.

Für den C64 gab es den ersten Webbrowser, der auf dem Namen FairlightHTML hörte, bereits 1997.

Quelle: Heise.de
Bildquelle des Titelbilds: Ron Reuter Freigegeben unter der CC BY-SA 3.0 DE-Lizenz

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