Buchreview: Masters of DooM

Der Name DooM steht nicht nur für den Quantensprung in der Entwicklung der First Person Shooter und der Revolution am Videospielemarkt sondern ebenso für die Entwicklerfirma id Software und ganz besonders für die beiden Mitgründer: John Romero und John Carmack. Sie sind die Helden in David Kushners Masters of Doom: How Two Guys Created an Empire and Transformed Pop Culture. Daher beginnt Kushner sein Buch nicht mit der Gründung von id Software sondern beginnt mit der Kindheit seiner beiden Protagonisten und erzählt wie zwei computerbegeisterte Kids zu Schwergewichten der Videospieleindustrie wurden. Kushner gelingt es einen Einblick in das Wesen beider Protagonisten zu bieten, der dem Leser ansonsten verwehrt bleiben würde. Neben Carmack und Romero wirft Kushner auch einen Blick auf die Mitgründer Adrian Carmack und Tom Hall, sowie die ersten Angestellten, die nach den Firmengründern zu id Software stießen.

Neben den Protagonsiten wirft Kushner einen ebenso interessanten Blick auf die technischen Entwicklungen, also den Meilensteinen die zu id Softwares großen Erfolg führten. Gerade Wolfenstein 3D, das neben DooM das bekannteste Franchise von id Software ist, trug viel zum Erfolg von id Software bei und machte id Software zum Schwergewicht bevor überhaupt mit der Entwicklung von DooM begonnen wurde. Auch Quake, mit denen id Software nicht nur ihren Erfolg von DooM toppen konnten sondern den Markt ein weiteres mal revolutionierten, spielt eine große Rolle.
Daneben kommt auch der Publisher Apogee Software zur Sprache, der heute als 3D Realms immerhin noch einen bekannten Namen trägt. Mit Apogee bewieß id Software Mut denn man ließ sich auf die neue Vetriebsform Shareware ein, die sich für id Software als Glücksfall erwieß.
Natürlich darf in der Geschichte über id Software nicht die Debatte um gewalttätige Spiele fehlen. Gerade mit Wolfenstein 3D und DooM machte sich id Software für viele Kritiker zur Zielscheibe und auch gerade dadurch veränderten die Entwickler hinter diesen Spielen die Spielewelt nachhaltig.
Mit der Entwicklung von DooM erzählt Kushner auch wie es innerhalb von id Software anfing zu brökeln. Da John Romero einer der beiden Hauptprotagonisten ist, erzählt Kushner nicht nur wie es mit id Software nach DooM weiter ging sondern auch welche Karriere Romero nach id Software einschlug, der id Software nach der Entwicklung von Quake verlassen musste. Masters of DooM endet allerdings kurz vor der Fertigstellung von DooM³.

Kushner erzählt die wahre Geschichte von John Romero, John Carmack und id Software in einem angenehm lockeren Stil. Man glaubt fast einen unrealistischen Roman zu lesen und muss sich gelegentlich ins Gedächtnis rufen das es sich hierbei eben nicht um Fiktion handelt sondern eine recht akkurate Nacherzählung von tatsächlichen Ereignissen. Dabei lässt Kushner auch keine Details aus und zeigt auch die dunklen Seiten seiner Protagonisten. Allerdings traf er damit sicherlich auch den Kern, denn bevor sich Random House bereit erklärte Masters of DooM zu veröffentlichten, mussten Romero und Carmack ihr Einverständnis geben obwohl Kushner keinen von beiden mit dem Samthandschuh anfasst. Fans von Wolfenstein 3D, DooM und Quake sollten sich diese Perle auf jeden Fall nicht entgehen lassen. Allerdings ist Masters of DooM bisher nicht auf deutsch erschienen.

Titel:Masters of Doom: How Two Guys Created an Empire and Transformed Pop Culture
Autor

David Kushner

Verlag:

Random House

ISBN (Hardcover):

0-375-50524-5

ISBN (Paperback):

0-8129-7215-5

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Eine Antwort

  1. 30. November 2017

    […] Masters of DooM, der Geschichte von id Software und deren Gründer, wirft David Kushner mit seinem Buch […]